Der Artikel erläutert, wie NARM die Selbstregulierung fördert und den Zugang zur eigenen Lebendigkeit stärkt. Dabei wird betont, wie wichtig der Kontakt zu sich bzw. die Verbundenheit zu sich und anderen Menschen für den Heilungsprozess ist.
Der Zugang zu unserer Lebendigkeit, Vitalität, Kreativität, Lebenskraft und Authentizität führt über den Kontakt mit unserem Körper.
Menschen mit frühen Schock-, Entwicklungs- und Bindungstraumen brauchen Hilfe beim Erlernen von Selbstregulation und die Therapie erfolgt kleinschrittig und ressourcenorientiert. Zur Regulierung des Nervensystems ist es effektiver, durchgängig mit den organisierten „erwachsenen“ Selbstaspekten zu arbeiten, um die desorganisierten, regredierenden „kindlichen“ Anteile zu integrieren. In der NARM-Arbeit vermeiden wir in die Falle zu tappen, der Vergangenheit mehr Gewicht einzuräumen als der Gegenwart. NARM betrachtet das achtsame Erfahren des Körpers als Grundlage des Heilungsprozesses. Je besser es uns gelingt, Schockzustände zu entladen, die sich in unserem Nervensystem niedergeschlagen haben, desto mehr kommen wir mit unserem Körper in Kontakt und je mehr wir mit unserem Körper in Kontakt sind, desto größer wird die Fähigkeit zur Selbstregulierung.
NARM hilft zu verstehen, wie Emotionen physisch und energetisch im Körper erlebt und gespürt werden und legt den Schwerpunkt auf folgende Aspekte:
• somatische Achtsamkeit
• Containment (In-sich-Halten)
• tieferes Erleben von Affekten
• und die Vollendung entstandener emotionaler und biologischer Impulse
NARM ist kein psychotherapeutisches System, das auf einem medizinischen Krankheitsmodell basiert. Denn wenn wir uns auf dysfunktionale Aspekte konzentrieren, laufen wir Gefahr, diese Dysfunktionalität zu verstärken. Stellen wir Schmerz und Defizite in den Mittelpunkt, werden Klient:innen wahrscheinlich immer besser im Erleben von Schmerz und Defiziten. Ähnlich verhält es sich, wenn in erster Linie die Vergangenheit im Fokus steht. Das schult zwar das Reflexionsvermögen über die Vergangenheit, kann aber dazu führen, dass die Vorgeschichte der Klient:innen wichtiger scheint als das, was sie gegenwärtig erleben. Das Neuroaffektive Relationsmodell (NARM) stellt die Förderung der menschlichen Fähigkeit zu In-Kontakt-Sein und Lebendigkeit in den Mittelpunkt. NARM hilft beim Auf- und Ausbau unserer Fähigkeiten, in Kontakt mit unserem Körper, mit unseren Gefühlen und mit anderen Menschen zu sein.
NARM ermöglicht Einsicht, die gleichzeitig auf der Ebene des Herzens, des Körpers und des Verstandes erfolgt.